Wenn Weihnachten naht, füllen sich die Wohnzimmer mit Lachen, Geschenken – und leider auch mit Müllbergen aus Geschenkpapier. Rund 8000 Tonnen Geschenkpapier landen allein in Deutschland jedes Jahr nach den Festtagen im Müll. Viele von uns versuchen zwar, das Papier mehrmals zu verwenden, doch ganz ohne Abfall kommen die wenigsten aus. Aber muss das so sein?
Furoshiki – Die Kunst des nachhaltigen Verpackens
Die Inspiration für ihre umweltfreundliche Idee fanden die beiden Gründerinnen von „Happy Wrapping“ in Japan. Dort wird seit Jahrhunderten die Falttechnik „Furoshiki“ verwendet, um Geschenke stilvoll und ohne Abfall zu verpacken. Anstelle von Papier greifen die Japaner zu hübschen Tüchern, die kunstvoll gefaltet werden und so eine ganz persönliche Note in die Geschenkübergabe bringen.
Diese Technik haben Götte-Thedens und Valentin für ihre Geschäftsidee aufgegriffen. Ihre Firma „Happy Wrappi“ bietet quadratische Tücher in drei verschiedenen Größen an, die sich für unterschiedliche Geschenkformen und -größen eignen. Ob kleine Präsente, Bücher oder größere Geschenke wie Brettspiele – für jedes Geschenk gibt es das passende Tuch. Die Tücher bestehen aus hochwertiger Bio-Baumwolle, sind mit hübschen Motiven bedruckt und können immer wieder verwendet werden.
Anstatt Müll zu produzieren, wird mit jedem Geschenk ein Tuch weitergereicht, das irgendwann vielleicht sogar wieder bei einem selbst landet. Eine nachhaltige Idee, die nicht nur Ressourcen schont, sondern auch eine Verbindung zwischen den Schenkenden schafft.
Doch es ist nicht nur die Umweltfreundlichkeit, die die Tücher so besonders macht. Die langlebigen Geschenkverpackungen rufen bei vielen Menschen auch Erinnerungen an frühere Zeiten wach. So erzählt Valentin: „Meine Mutter hat unsere Geschenke schon immer in selbstgenähte Stoffbeutel verpackt. Diese Beutel gibt es bis heute, und sie lösen bei meiner Schwester und mir tiefe Emotionen aus, weil sie uns an unsere Kindheit erinnern.“
Kreativ, unkompliziert und fair
Um solche Ideen in die Tat umzusetzen braucht es weder künstlerische Fähigkeiten noch viel Zeit erfordert, um ein Geschenk stilvoll zu verpacken. Innerhalb von kürzester Zeit ist ein Geschenk gefaltet und bereit, überreicht zu werden. Klebeband und anderer unnötiger Müll gehören damit der Vergangenheit an.
Zum Schluss:
Es gibt zahlreiche Alternativen zum klassischen Geschenkpapier, die nicht nur nachhaltig, sondern auch ästhetisch ansprechend und originell sind. Mit ein wenig Kreativität kann jede Geschenkverpackung umweltfreundlich gestaltet werden. Gleichzeitig fördert man ein Bewusstsein für die Umwelt – ein Geschenk, das lange über die Weihnachtszeit hinaus Freude macht. Indem wir umweltfreundliche Verpackungen und Geschenke wählen, zeigen wir unseren Liebsten, dass wir nicht nur an sie, sondern auch an die Zukunft unserer Welt denken.
Inspiriert durch den Beitrag „Mit japanischer Falt-Technik wollen Hamburgerinnen das Geschenke-Müllproblem lösen“ aus Mopo.
Weitere Inspirationen zum Thema Verpackung:
1. Zeitungspapier oder alte Zeitschriften
Eine einfache, aber wirkungsvolle Möglichkeit, nachhaltige Verpackungen zu schaffen, ist die Verwendung von altem Zeitungspapier oder Zeitschriftenseiten. Mit einer hübschen Schnur oder einem Zweig kann diese Verpackung sehr elegant und gleichzeitig umweltbewusst wirken. Besonders Schwarz-Weiß-Seiten oder bunt bedruckte Magazine können einen künstlerischen Touch verleihen.
2. Naturmaterialien statt Plastikbänder
Anstatt Geschenke mit Plastikbändern zu verzieren, können Schnüre aus natürlichen Materialien wie Jute, Hanf oder Baumwolle verwendet werden. Auch Zweige, getrocknete Blumen oder kleine Tannenzapfen aus dem Garten können als Dekoration dienen und verleihen dem Geschenk eine festliche und gleichzeitig natürliche Optik.
3. Wiederverwendbare Stoffbeutel
Ähnlich wie bei den Stofftüchern sind auch Stoffbeutel eine tolle Möglichkeit, Geschenke umweltfreundlich zu verpacken. Diese Beutel können nach dem Fest als Einkaufstasche, Aufbewahrungsbeutel oder Brotbeutel weiterverwendet werden. Zudem lassen sich Stoffbeutel leicht selbst nähen, was ihnen eine persönliche Note verleiht.
4. Geschenkboxen aus recyceltem Karton
Statt Geschenkpapier können auch wiederverwendbare Kartonboxen aus recyceltem Material eine gute Wahl sein. Diese Boxen können jedes Jahr wieder verwendet werden und lassen sich leicht dekorieren, z. B. mit Bändern aus Naturfasern oder einem kleinen handgeschriebenen Gruß.
5. Tücher oder Schals als Verpackung
Wer möchte, kann ein Geschenk in einem weiteren Geschenk verpacken: Zum Beispiel ein Tuch oder ein Schal, der gleichzeitig Teil des Präsents ist. Diese Methode erinnert an die Furoshiki-Technik, gibt aber der Verpackung eine zusätzliche Funktionalität.
6. Alte Landkarten oder Notenblätter
Landkarten, die nicht mehr gebraucht werden, oder alte Notenblätter sind wunderschöne, nostalgische Verpackungsmaterialien. Sie verleihen dem Geschenk einen ganz eigenen Charakter und sind ideal für alle, die etwas Unkonventionelles suchen.
7. Selbstgemachte Upcycling-Geschenke
Nach dem Prinzip des Upcyclings können Geschenke auch selbst gemacht und aus recycelten Materialien hergestellt werden. Beispiele hierfür sind:
• Kerzen aus alten Wachsresten: Diese lassen sich leicht zuhause gießen und bieten eine persönliche Note.
• Selbstgemachte Seifen oder Badezusätze: Diese lassen sich in wiederverwendbaren Gläsern oder Stoffbeuteln verpacken und sind ein schönes, persönliches Geschenk.
• Fotoalben oder Notizbücher: Altes Papier kann zu neuen Notizbüchern umgewandelt werden, was nicht nur nachhaltig, sondern auch kreativ ist.
8. Verpacken in Gläsern
Für kleine Geschenke oder selbstgemachte Leckereien wie Kekse, Marmelade oder Pralinen eignen sich alte Einmachgläser hervorragend. Sie lassen sich später für die Aufbewahrung von Lebensmitteln oder als Vasen weiterverwenden. Ein schönes Band oder ein Stück Stoff über dem Deckel machen das Glas zu einem festlichen Hingucker.
9. Kompostierbare Verpackungen
Es gibt mittlerweile auch kompostierbare Geschenkverpackungen, die aus Materialien wie Maisstärke oder Bambus gefertigt werden. Nach dem Fest können diese einfach auf dem Kompost entsorgt werden, ohne die Umwelt zu belasten.
10. Verpackung aus Backpapier
Ungewöhnlich, aber wirkungsvoll: Backpapier als Geschenkverpackung. Es ist umweltfreundlicher als herkömmliches Geschenkpapier und kann mit einem Stempel oder einem Naturband verziert werden. Da Backpapier oft in den Haushalten vorhanden ist, spart man gleichzeitig auch den Kauf von zusätzlichem Verpackungsmaterial.
11. Geschenkverpackung aus alten Kleidungsstücken
Nicht mehr getragene Kleidung, die sich noch in gutem Zustand befindet, kann als Verpackung verwendet werden – z. B. ein Hemd oder ein alter Schal. Diese Methode sorgt für eine kreative und einzigartige Optik und verbindet Upcycling mit Nachhaltigkeit.
12. Papier aus Samen
Eine besonders innovative Idee ist Samenpapier, das nach der Verwendung in die Erde gepflanzt werden kann, um Blumen oder Kräuter wachsen zu lassen. Diese Verpackung gibt dem Beschenkten die Möglichkeit, ein „grünes“ Geschenk direkt weiter zu pflegen und sorgt für Freude weit über die Weihnachtszeit hinaus.