Nachlese Klimafrühstück: Kleider spenden, Entwicklung stärken – weltweit

Die Textilwende beginnt in meinem Kleiderschrank!

Seit dem 7. Jahrhundert zogen Lumpensammler durch Europa. Es war und ist noch heute ein angesehener Beruf. Vor über 60 Jahren fand die erste groß angelegte Kleidersammlung unter dem Motto „Aktion Kislii“ in der Diözese Rottenburg-Stuttgart statt. Mit dem Erlös wurden Missionszentren und eine Kirche in Kenia mitfinanziert. Organisiert hat das damals der Arbeitskreis Mission- und Entwicklungshilfe in der ako (Arbeitsgemeinschaft katholischer Organisationen und Verbände) der Diözese.

Vortragsfolien

Heute, im Jahr 2025, ist die Aktion Hoffnung Rottenburg-Stuttgart e.V. der größte gemeinnützige Sammler gebrauchter Textilien in Baden-Württemberg. Die kirchliche Hilfsorganisation wird von 9 Verbänden getragen und von über 600 kath. und ev. Kirchengemeinden, Bekleidungsgeschäfte und Wohnbaugenossenschaftenunterstützt.

In mehr als 1360 Containern sowie etlichen Punkt- und Straßensammlungen vom Bodensee bis nach Mannheim werden 6285 Tonnen Kleider gesammelt. 120 Mitarbeiter der Fa. Striebel Textil GmbH in Langenenslingen sortieren die Containerwaren in über 200 Kategorien, um den Bestellern von Second-Hand Boutiquen, Kleiderkammern und Händlern im In- und Ausland eine ausgezeichnete Ware zu liefern.

Die Aktion Hoffnung und ihre Partner sind dem Dachverband FairWertung e.V. angeschlossen. FairWertung kontrolliert die Handelswege der Altkleider und überprüft die Einhaltung der ökologischen und sozialen Standards der Mitglieder.

Um den qualitativ besten Kleiderspenden ein zweites Leben zu geben, wurden in den vergangenen Jahren sechsSECONTIQUE Boutiquen z.B. in Nürtingen, SHA, Ulm und Stuttgart eröffnet. Diese Boutiquen versteht die Aktion Hoffnung auch als Kirche vor Ort. Deshalb kooperieren die SECONTIQUEN mit den örtlichen Caritasverbänden, Weltläden und Klimainitiativen. Ehrenamtliche und Menschen am Rand der Gesellschaft können sich engagieren, bekommen sinnstiftende Arbeit und eine wohltuende Tagesstruktur.

Kleiderspenden werden für die Verbände und Kirchengemeinden zu Geldspenden. Mit den Erlösen werden Hilfslieferungen z.B. in die Ukraine oder nachLesbos organisiert, entwicklungspolitische Bildungsvorhaben unterstützt sowie soziale Partnerschafts- und Entwicklungsprojekte in Deutschland und weltweit finanziert.

Mit dieser beschriebenen Arbeit möchte die Aktion Hoffnung auch in die Gesellschaft wirken und diese mitgestalten. Unser Konsumverhalten gerade bei Textilien müssen wir überdenken. Wir werden aufgerufen, bewusst einzukaufen, sich über ökologisch und faire Kleiderlabels zu informieren, Kleiderbörsen sowie Second-Hand Shops zu nutzen und Textilien länger zu tragen. Statt Fast Fashion unterstützt die Aktion Hoffnung das Projekt Future Fashion für nachhaltige Textilien im Land Baden-Württemberg.

Die Aktion Hoffnung freut sich am Schluss der Kette über Kleiderspenden von guter, tragfähiger und sauberer Qualität, die in den Containern landen oder in der SECONTIQUE abgegeben werden. Wir setzten damit die Getrenntsammlungspflicht um. Den Kirchengemeinden danken wir für die Kleidersammlungen und für die aufgestellten Kleidercontainer.

In Erinnerung an das Teilen des Mantels des heiligen Martins wird heute die Kleidersammlung der Aktion Hoffnung zum nachhaltigen und sozialen Auftrag.

Nur durch praktisches Handeln, auch in unserem Kleiderschrank, verändern wir die Welt zum Guten.

Harald Hellstern

Botschafter – Aktion Hoffnung Rottenburg-Stuttgart e.V.

Mobil: 0157 81922761

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