Mit großen Erwartungen an eine vielversprechende Reise nach Andalusien sind wir, eine Gruppe mit 32 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus unserer Katholischen Gesamtkirchengemeinde Stuttgart Nord-West, darunter auch Gäste, gestartet. Und diese großen Erwartungen wurden bei weitem alle meilenweit übertroffen. Ein Höhepunkt reihte sich wie Perlen in einer Kette an den nächsten und alle brachten uns immer wieder zum Staunen: Malaga mit seiner Altstadt und dem Geburtshaus von Picasso, die Schmugglerhochburg Ronda hoch oben in den Bergen, die Weißen Dörfer, Gibraltar mit dem Afrika-Blick vom Affenfelsen aus und mit der St.Michael-Cave, Tarife mit der uralten Maurenburg und den zahllosen Kite-Surfern und der höchsten Wanderdüne in Europa , das weitläufige Hotel im ehemaligen Kloster in El Puerto de Santa Maria, Pferdezucht, Weinprobe, Picassobilder und original andalusische Hochzeit in bester Gesellschaft in Jerez de la Frontera, die Bootsfahrt über die Atlantikbucht nach Cadiz, Cadiz mit dem Markt, dem Wächterturm und der „Camera Obscura“, Sevilla mit der einmaligen Kathedrale samt der Giralda, den Länderpavillons aus der Weltausstellung 1992 und der iberoamerikanischen Ausstellung 1929, der Plaza Amerika, dem Real Alcazar, dem Barrio de Sta. Cruz (dem Lebensumfeld von „Carmen“) und dem gemeinschaftlichen, abendlichen Wortgottesdienst in der stimmungsvollen, mittelalterlichen, auf den Resten einer untergegangenen Moschee erbauten Kirche San Esteban, das kleine originale Dorf Carmona, die Besichtigung der alten und teilweise wieder ausgegrabenen Kalifenstadt Madinat al-Zahra, Cordoba mit der unvergleichlichen Kathedral-Moschee mit ihren 756 Säulen und dem wunderbaren Mishrab, der jüdischen Synagoge und der tollen Altstadt und dann letztlich der absolute Höhepunkt, das unvergleichliche Granada: Kathedrale, Königliche Grabkapelle, Seidenmarkt, Albaicyn, und die herrliche „Rote Burg“, die Alhambra mit ihren maurischen Kunstwerken.
Auch das leibliche Wohl kam nie zu kurz. Vor allem der letzte Abend am Plaza Mirador de San Nicola mit der fantastischen Aussicht inmitten der andalusischen Jugend und im Restaurante „Mirador Carmen de Morayma“ brachte Genuss für alle Sinne und bleibt mit Sicherheit unvergessen.
Wir haben in Andalusien eine Gesellschaft kennengelernt, die im Mittelalter das Zusammenleben der drei großen monotheistischen Weltreligionen praktiziert hat und davon noch heute geprägt ist, wenn das alles auch nicht immer ohne Krieg gegeneinander, ohne Verfolgung und Ausweisung abgelaufen ist. Trotzdem bezeugen die großartigen Hinterlassenschaften jener Kultur noch heute die Einmaligkeit der damaligen Epoche.
Wohl keine Teilnehmerin, wohl kein Teilnehmer an der Reise wird diese Tage in Andalusien mit all den Höhepunkten, die uns von unserem Reiseführer Uli Westerkamp in glänzender Weise erschlossen wurden, jemals vergessen nach der alten Erkenntnis: „Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir im Normalfall nicht vertrieben werden können“. Und diese Erinnerungen werden wir zum Beginn des Jahres 2018 an einem „Bilderabend“ erneut auffrischen. Dazu erfolgt rechtzeitig eine Einladung.
Franz-Georg Wolpert