Interkulturelle und interreligiöse Begegnungsreise
Pfarrer Matthias Hambücher und Imam Bilal Hodzic begleiten Sie gemeinsam in die faszinierende Hauptstadt dieses kleinen und landschaftlich atemberaubenden Landes. An jeder Ecke entdecken Sie dessen reiche jüdische, christliche und muslimische Kultur. Deswegen wird Sarajevo auch als „Klein Jerusalem“ bezeichnet. In Gesprächen mit den Repräsentanten der Religionen vor Ort erfahren Sie vom Gelingen, aber auch vom verhängnisvollen Scheitern des Miteinanders. Bei Besuchen der reichen Kulturschätze, in Vorträgen der beiden Reisebegleiter und in von ihnen gestalteten Gottesdiensten und Gebeten aus dem Schatz der drei Religionen tauchen Sie in die Welt des interreligiösen Miteinanders ein. Sie machen Erfahrungen, die Sie zum Engagement für eine geschwisterliche Gesellschaft motivieren.
Enthaltene Leistungen
- Flug Stuttgart – Sarajevo – Stuttgart incl. Sicherheitsgebühr, Steuern und Kerosinzuschlag – Freigepäck 1 x 23 kg
- Alle Transfers
- 7 Übernachtungen mit Frühstück im Hotel Holiday in Sarajevo www.hotelholiday.ba
- 7 ortsübliche Mittag- oder Abendessen
- Gebetszeiten in der jüdischen, christlichen und muslimischen Tradition
- Vorträge zu Kultur und Geschichte sowie zum Islam
- Gespräche mit Vertretern der Religionen in Sarajevo
- alle Eintritte und Führungen
- alle Führungen, Gespräche und Vorträge in deutscher Sprache oder Übersetzung
- 3 Begegnungs- und Besichtigungstage in Sarajewo
- Tagesausflug nach Mostar, ins Derwischkloster von Buna und nach Pocitelj
- Tagesausflug ins Franziskanerkloster in Fojnica und an die Quelle der Bosna
- Tagesfahrt nach Srebrenica und Tuzla
- Vor- und Nachtreffen in Stuttgart
Preis
1.050,- € (mit Einzelzimmer 1.225,- €). Einzelreisende können auch ein Zimmer mit einer anderen Person teilen und zahlen dann den normalen Preis. Anzahlung 500,- €. Schüler, Studierende, Auszubildende oder Geringverdiener können gerne um eine Reduzierung anfragen.
Anmeldung
Angesprochen sind Mitglieder der Gesamtkirchengemeinde Stuttgart-Nordwest und deren Bekannte. Anmeldung ab sofort am besten über das Kontaktformular. Es ist auch möglich, sich telefonisch im Pfarrbüro St. Theresia Tel.: 0711 / 887 21 33 anzumelden.
Bitte Namen, Vornamen, Geburtsdatum und Telefonnummer der Reiseteilnehmer/innen angeben, sowie ob ein Einzel- oder Doppelzimmer gewünscht wird. Sie erhalten dann eine Aufforderung, pro Person 500,- € Anzahlung zu überweisen. Eine Buchungsbestätigung erhalten Sie nach Eingang der Anzahlung.
Veranstalter und Reiseleitung
Katholische Gesamtkirchengemeinde Stuttgart-Nordwest, Oswald-Hesse-Str. 74, 70469 Stuttgart
Pfarrer Matthias Hambücher, Stuttgart und Imam Bilal Hodzic, Neu-Ulm
Detailliertes Programm – Stand Vorüberungen
Änderungen vorbehalten.
Samstag, 30. Mai 2020
Individuelle Anreise zum Flughafen
13.50 Uhr Flug von Stuttgart nach Sarajewo – Eurowings
15.25 Uhr Ankunft
Transfer zum Hotel
Gemeinsames Abendessen
geführter Spaziergang durch die Altstadt
Übernachtung in Sarajevo
Sonntag, 31. Mai 2020 – Sarajevo
Vormittags: Eucharistiefeier
Gemeinsames Mittagessen
Nachmittags: Jüdisches Leben
Synagoge (Führung), Jüdischen Museum, Jüdischer Friedhof, Jüdisches Viertel
Entdecken Sie die uralte Geschichte der jüdischen Bevölkerung Sarajevos. Diese reicht von ihrer Ankunft in der Stadt nach der Vertreibung aus Spanien im 15. Jahrhundert über das schreckliche Leid im 2. Weltkrieg bis hin zu den einzigartigen Traditionen und Bräuchen, nach denen die Juden in der Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina noch heute leben.
Im Lauf der Jahrhunderte leisteten sephardische und aschkenasische Juden einen unschätzbaren Beitrag zur Entwicklung Sarajevos. Ab dem 16. Jahrhundert genossen sie Freizügigkeit und ließen sich an vielen Orten in der Stadt nieder, wobei El Cortijo allerdings zum Standort der ersten Synagoge wurde.
Die jüdische Bevölkerung stellte viele der ersten Apotheker der Stadt und im 19. Jahrhundert hieß es sogar, dass alle Ärzte und Mediziner Sarajevos jüdischen Glaubens seien.
Besichtigen Sie die aschkenasische Synagoge am Ufer des Flusses Miljacka, die Synagoge Il Kal Grandi im alten jüdischen Viertel Velika Avlija und die jüdischen Paläste in der Ferhadija-Straße, um mehr über die faszinierende Geschichte dieser Orte zu erfahren. Statten Sie dem jüdischen Friedhof einen Besuch ab, der zum UNESCO-Welterbe zählt.
Individuelles Abendessen
Übernachtung in Sarajevo
Montag, 1. Juni 2020 – Tagesausflug
Mostar
Sehenswürdigkeiten, wie etwa die sehenswerte mittelalterliche Altstadt, welche durch ihre gut erhaltenen Gebäude aus der osmanischen Zeit beeindruckt. Aber auch religiöse Denkmäler wie die Karadjoz-Beg-Moschee oder die christliche Basilika von Cim gilt es zu erkunden.
Die 1566 erbaute Brücke, „Stari Most“ in der Landessprache, verband über Jahrhunderte die an beiden Seiten des Flusses Neretva liegenden Stadtteile der gesellschaftlich und wirtschaftlich bedeutenden Stadt Mostar. Die Brücke spielte eine so große Rolle, dass die Stadt selbst nach ihren Brückenwächtern benannt wurde. 1993 wurde die Brücke während des Bosnienkrieges komplett zerstört. Auf Initiative des Staates, wurde sie 1995 wieder komplett und originalgetreu aufgebaut und zählt seit 2005 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Bedeutend ist die Brücke von Mostar aber nicht nur aufgrund ihrer einzigartigen Bauweise, sondern auch aufgrund ihrer Symbolik. Sie steht für eine friedliche Verbindung von kroatischer und bosnischer Kultur bzw. von Christentum und Islam.
individuelles Mittagessen
Derwischkloster von Blagaj (Tekija)
Blagaj Tekija ist ein Derwisch-Kloster in der Nähe der Stadt Mostar in Bosnien, das fast 600 Jahre alt ist. Am Fuße einer Klippe gelegen, neben der Quelle des Flusses Buna, handelt es sich um eine einzigartige und malerische Reihe von Gebäuden. Das Kloster Blagaj Tekija wurde zuerst auf dem Höhepunkt des Osmanischen Reiches gegründet. Zeit- und Steinrutsche führten allerdings zu umfangreichen Reparaturen und Umbauten an den Gebäuden. Heute sehen die uralten Bauwerke größtenteils so aus wie früher.
Blagaj war ein dauerhafter Wohnsitz einiger Derwische, ein einzigartiges Beispiel in Bosnien und Herzegowina. Verglichen mit einem klösterlichen Lebensstil in christlichen Klöstern lebten die Derwische nicht dort, sondern versammeln sich hier nur zu einem bestimmten Zeitpunkt aufgrund eines gemeinsamen Gebets und einer gemeinsamen Anbetung. Die Tekija in Blagaj bildete eine Ausnahme zu der Regel, da sie zum Bektashi-Orden gehörte, der einen klösterlichen Lebensstil förderte. Obwohl inzwischen hauptsächlich als Touristenattraktion genutzt, ist Blagaj noch immer ein heiliger Ort. Die Gottesdienste werden nach wie vor regelmäßig abgehalten und der ganze Ort bietet eine ruhige und wunderschöne Atmosphäre.
Pocitelj
Diese einzigartige Siedlung wurde an die UNESCO-Liste gesetzt. Obwohl die Stadt das erste Mal in schriftlichen Dokumenten 1444 erwähnt wurde, wird es angenommen, dass sie der bosnische König Tvrtko im Jahre 1383 bauen ließ. Dieses mittelalterliche Städtchen hatte mediterrane Züge, bekam aber nach der osmanischen Eroberung den orientalischen Stich. Die Mischung dieser zwei Baustile gibt Počitelj eine besondere Dimension. Außer durch die außerordentliche orientalische Architektur und einen Stich vom Osmanischen, ist Počitelj als Gastort der Künstlerkolonie mit der längsten Tradition in Süd-Ost-Europa interessant und bekannt.
Gemeinsames Abendessen
Übernachtung in Sarajevo
Di, 2. Juni 2020 – Sarajevo
Muslimisches Leben
Präsidium für Religionsangelegenheit (Dachverband bosnischer Muslime)
Fakultät der islam. Wissenschaften
Institut für die islamische Tradition der Bosniaken
Zentrum für Dialog
Gazi-Husrev-Beg-Moschee
Eine zweite mehr „alltägliche“ Moschee
Teilnahme an einem Gebet
Übernachtung in Sarajewo
Mi, 3. Juni 2020 – Tagesausflug
Franziskanerkloster in Fojnica
Das erste Kloster und die erste Kirche wurden im 14. Jahrhundert im nördlichen Teil von Fojnica auf der Lokalität Pazarišće (Pazarnica) errichtet und damals der hl. Maria gewidmet. Es gibt keine gesicherten Nachrichten über den Abriss im Zuge der osmanischen Eroberung Bosniens 1463. Das gleiche passierte 1521 und 1524 zur Zeit einer großen Verfolgung, als das Kloster und Kirche abgerissen wurden. Die Franziskaner erbauten jedoch bald wieder ein neues Kloster und eine neue Kirche. Nach einer Nachricht wurde 1527 eine Baugenehmigung ersucht. Zwischen 1594 und 1598 wurde auf dem Platz dieser Kirche eine neue erbaut, welche fast die gleichen Dimensionen wie die vorherige hatte (ca. 31xl0 m). Die osmanischen Behörden verfügten, dass die neue Kirche nicht größer als die vorherige werden dürfe.
Das Kloster wurde 1598 erneuert. In einem großen Feuer 1664 wurde es mitsamt der Kirche zerstört. Es verbrannten alle Wertsachen, vor allem die Bücherei und das Archiv. Die Franziskaner lebten vorübergehend in Lučin in der Nähe von Jajce. Nach Zahlungen eines hohen Tributs und weiteren Schenkungen an osmanische Beamte schafften sie es, eine Baugenehmigung zu erhalten. Daraufhin wurde das Kloster von 1666 bis 1668 neu errichtet, die Kirche im Jahre 1669. 1798 wurden beide Gebäude erneuert, wieder mit jahrelangem Vorlegen von Anträgen bei der Obrigkeit. 1863 bauten die Franziskaner ein neues Kloster. Den Bau führte zunächst der einheimische Meister Matija Lovrinović, nach ihm Špiro Marić von der kroatischen Insel Vir. 1913 wurde das Kloster wieder erneuert.
Das Kloster besitzt ein reiches Archiv und eine Bücherei, in welchen eine Vielzahl von in der Bosančica handschriftlichen verfassten Material aufbewahrt wird (1532–1783), und rund 3000 osmanische Dokumente (1473–1852), 13 Inkunabeln (=Frühdrucke), mehr als 17.000 alte und seltene Bücher. Aufbewahrt werden außerdem die Ahdnama von Sultan Mehmed II. aus 1464, ein Ferman von Skender-paša aus 1485, das Wappenbuch von Fojnica (Fojnički grbovnik) (1660–80).
Thermalquellen
Naturpark Vrelo Bosne
Der Name dieser Tour sagt alles. Vrelo , sprich Quellen, sind die Hauptattraktion, und diese Quellen stammen vom Fluss Bosna, der sich im zentralen Teil unseres herzförmigen Landes befindet. Der Fluss fließt durch das Land und der Frühling ist der größte in ganz Bosnien und Herzegowina. Die Quellen und die umliegende Natur des Igman Berges stellen einen wunderschönen Naturkomplex dar.
Übernachtung in Sarajevo
Donnerstag, 4. Juni 2020 – Sarajevo
Ausstellung „Belagertes Sarajevo 1992 – 1995“ – Tunnel
Begegnung Orthodoxe Kirche
Seilbahn hinauf auf den Berg Trebevic
Übernachtung in Sarajewo
Freitag, 5. Juni 2020 – Tagesfahrt nach Srebrenica
Srebrenica
Die Stadt Srebrenica liegt etwa zweieinhalb Stunden von der Stadt Sarajevo entfernt.
Ihre erste Station ist vor der Batteriefabrik, die während des Bosnienkrieges von den UN-Streitkräften genutzt wurde. In diesem früheren Hauptquartier des niederländischen Bataillons der UN-Truppen befindet sich heute eines der modernsten Museen in Bosnien und Herzegowina, das „Museum des Völkermords in Srebrenica“. Dort treffen Sie den Kurator und erfahren aus erster Hand Geschichten über das Überleben in der Enklave Srebrenica. Gehen Sie vom Museum des Genozids in Srebrenica zum Gedenkraum, wo Sie die Geschichten der Opfer hören können, die von einem lokalen Journalisten aufgezeichnet wurden. Ein Teil des Gedenkraums ist auch den Personen gewidmet, die für das Massaker verantwortlich sind.
Gefundene und identifizierte Opfer ruhen auf dem Gedenkfriedhof. Jetzt zählt der Friedhof 6575 Opfer, aber diese Zahl steigt jedes Jahr. Danach besuchen wir das Potocari-Gedenkzentrum.
Tuzla
Die wohl wichtigste touristische Attraktion in Tuzla ist der künstliche Salzsee, der im Sommer 2003 errichtet wurde. Dies ist der einzige See dieser Art in ganz Europa und jedes Jahr zieht er mehrere tausend Besucher an.
Ein weiterer Tourismusmagnet ist der Salzplatz, auf dem viele verschiedene Exponate aus der vom Salz dominierten Geschichte der Stadt ausgestellt werden. Des Weiteren wird dieser öffentliche Platz für verschiedene Kulturveranstaltungen und folkloristische Ereignisse genutzt.
Historische Gebäude gibt es in Tuzla fast keine, denn durch den salzigen Untergrund bilden sich hier immer wieder Hohlräume, und grosse Teile der Stadt müssen regelmässig neu erbaut werden. Auch wenn die Stadt an sich nur wenig an historischen Sehenswürdigkeiten zu bieten hat, so zählen die Landschaften in der Region zu den wohl schönsten und eindrucksvollsten Erholungsgebieten des gesamten Balkans.
Übernachtung in Sarajewo
Sa, 6. Juni 2020
Transfer zum Flughafen
16.05 Uhr Flug von Sarajevo nach Stuttgart – Eurowings 17.40 Uhr Ankunft
Individuelle Heimfahrt